Reinhard Frank Stiftung
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Lebenslauf von Reinhard Frank
mit Bezügen zu seiner Familie
16. Sept. 1928 Reinhard Frank wird in Leipzig geboren als zweites Kind von Hermann Frank und Hilde Frank geb. Feldberg. Die Eltern sind jüdisch, aber nicht religiös. Die ältere Schwester Anita war am 21. Juli 1921 geboren worden.

1933 Nach dem frühen Tod des Vaters (1932) zieht die Familie nach Berlin.

1939 Hilde Frank versucht vergeblich, die ganze Familie zu retten, indem sie die Kinder für ein englisches Kinderhilfsprogramm anmeldet und für sich selber die Einreise in die Schweiz durch Abschluss einer Bürgerrechtsehe sichert. Der Kriegsausbruch verunmöglicht die Evakuation der Kinder und den späteren Zusammenzug der Familie. Die Kinder bleiben in Berlin bei Pflegeeltern. Anita macht eine Ausbildung als jüdische Krankenschwester am Jüdischen Krankenhaus in Berlin.

24. Okt. 1941 Die Mutter erhält die schweizerische Einreisebewilligung für die Kinder einen Tag nach Himmlers Geheimbefehl, der das Verlassen Deutschlands für alle Juden generell verbietet. Anita und Reinhard wohnen vorerst noch bei jüdischen Pflegeeltern in Berlin, dann intern im Jüdischen Krankenhaus, wo Anita als Krankenschwester, Reinhard im technischen Dienst arbeitet.

16. Juni 1943 Anita und Reinhard werden nach Theresienstadt und von dort im Spätherbst 1944 nach Auschwitz deportiert, von wo Anita nach Bergen-Belsen weiter deportiert wird und im April 1945 umkommt, während Reinhard als Zwangsarbeiter ins Außenlager Gleiwitz III versetzt wird und beim Einmarsch der russischen Armee im Januar 1945 fliehen kann. Die Mutter stirbt im August 1945 in Basel (Schweiz).

1946 Reinhard erhält Schul- und Berufsausbildung unter der Obhut seines Onkels Prof. Wilhelm Feldberg in England (Leys School, Cambridge; Loughborough College of Technology in Leicestershire).

1954 bis 1958 Reinhard arbeitet als Entwicklungs- und Projektingenieur in der X-Ray-Division der Mullard Radio Valve Co. Ltd., einer Tochtergesellschaft von Philips.

1959 Auswanderung in die USA; Arbeit als Ingenieur in Palo Alto, Kalifornien.

1961 Übersiedlung nach Cambridge, Massachusetts/USA.

1962 Absolvierung eines Program for Management Development an der Harvard University, anschließend jahrzehntelange vermögensverwaltende und philanthropische Tätigkeit.

1974 Absolvierung eines berufsbegleitenden Studienprogramms und Erwerb eines Master of Science (M.Sc.) am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

1993 Gründung des Anita Day Care Center, Or Yehuda, Israel.

2001 Gründung der Reinhard Frank-Stiftung, Hamburg.

2009 Verleihung der Ehrendoktorwürde des Technion, Haifa, Israel.

12. Dez. 2010 Reinhard Frank verstirbt nach langer, schwerer Krankheit in Cambridge/MA.
 
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